Am 16. November haben sechs unserer engagierten Filmer ein Filmseminar des BDFA (Bundesverband Deutscher Film-Autoren) Rheinland-Pfalz in Nassau besucht. Das Thema war „Filmgestaltung“. Konkret ging es darum, herauszuarbeiten, was einen guten Film eigentlich ausmacht. Die Referentin Isabel Dziewiatka, gelernte Mediengestalterin Bild und Ton, arbeitet als Cutterin unter anderem für die RTL – Gruppe sowie den WDR in Köln. In betont lockerer Atmosphäre gelang es ihr, den Teilnehmern wichtige Hinweise für ihre eigenen Filmprojekte zu geben. Dabei benutzte sie mehrere bekannte Spielfilme als Anschauungsmaterial. Anhand dieser Beispiele wurde den Kursteilnehmern schnell klar, wie wichtig die Verwendung verschiedener Einstellungsgrößen und Kameraperspektiven beim Filmen ist, da unterschiedliche Kameraperspektiven sehr unterschiedliche Aussagen aus ein- und derselben Szene herausholen können. Filmt man beispielsweise eine Person leicht von unten („Untersicht“), so wirkt sie überlegen, dominant. Filmt man dagegen eine Person leicht von oben, so wirkt sie unterlegen. Auch die Verwendung von Schärfe und Unschärfe im Bild etwa zur Herausstellung von Personen ist ein wesentliches gestalterisches Element. Ein weiteres wichtiges Thema war die Vermeidung von Achsensprüngen bei der Aufnahme. Dies kann zur Verwirrung beim Zuschauer führen, weil sich die Darsteller plötzlich und unerklärlicherweise in die „falsche“ Richtung bewegen würden.
Aber nicht nur bei der Aufnahme kann ein Film gestaltet werden, auch bei der Nachbearbeitung, der Montage am Computer, können durch unterschiedliche Montageformen sehr unterschiedliche Aussagen produziert werden. Hier spielen etwa die Länge einzelner Szenen oder die Verwendung von Symbolbildern wie etwa roten Blinklichtern als Symbol für gefährliche oder dramatische Entwicklungen eine wesentliche Rolle. Auch auf die Verwendung von Szenenübergängen ging die Referentin sehr ausführlich ein.
Für die Filmer war es ein sehr informatives Seminar mit wesentlichen Informationen zur besseren Gestaltung der eigenen Filme. Alle Teilnehmer sind schon gespannt auf die nächste Weiterbildungsveranstaltung im Jahr 2020.