Bereits zum fünften Mal – und damit tief in der rheinischen Tradition verwurzelt – zeigte der Film- und Fotoclub Ahrweiler – Bad Neuenahr am Samstag im Jugend- und Kulturbahnhof Bad Breisig unter dem Motto ,,Best of Germany“ ein Filmfestival der besonderen Art. Gezeigt wurde eine Auswahl der besten deutschen Amateurfilme des vergangenen Jahres. Auch diesmal war die Veranstaltung hervorragend besucht; nahezu alle Plätze waren besetzt. Nach der Begrüßung des Publikums durch den neuen Vorsitzenden des FFC Ahrweiler, Rainer Gille, wurden 16 Filme unterschiedlichster Kategorien gezeigt. Vom einminütigen Kurzfilm bis hin zu Reisereportagen oder Trickfilmen war das Programm gespannt. Die vom Bad Breisiger Harald Trinkaus moderierte Präsentation unter der technischen Leitung von Uli Keiper wurde umrahmt von Klavierstücken des Sinziger Pianisten Peter Nagel. In der Pause wurden gute Ahrweine angeboten.
Das zweieinhalbstündige Programm begann mit dem Film „und es geschah so …“ – der hervorragend gemachten Darstellung der Schöpfungsgeschichte mit dem Angebot Gottes an die Menschen, sich „die Erde untertan“ zu machen. Der Schluss des Films zeigte den überraschten Zuschauern dann, was der Mensch daraus gemacht hat. Dieser Film regt vielleicht den Einen oder Anderen zum Nachdenken an über den Umgang mit Gottes Werk. Ebenso zum Nachdenken anregen sollte der Film „Omas Ding“. Oma bekommt nur noch selten Besuch von Sohn und Enkelin. Sie hat kein Ding mehr in ihrem Leben, aber vielleicht verändert der Besuch ihrer Enkelin und ihres Sohnes ja doch noch etwas in ihrem Leben. Immer wieder aufgelockert wurde das Programm mit einigen sketchartigen Kurzfilmen, teilweise gespielten Witzen wie etwa „Das sprichwörtliche Glück“, einem Film, der eine Liebesgeschichte mit Hilfe zahlloser Sprichworte erzählt oder dem Trickfilm „Petri Heil“, der zeigt, dass man nicht überall angeln kann – schon gar nicht in einem Eisstadion.
Aber auch Filme aus anderen Ländern gab es zu sehen. Während der Film „Für eine Prise Salz“ eines Schweizer Filmautors zeigte, unter welchen Bedingungen vor allem Frauen in Sri Lanka Salz aus Meerwasser gewinnen, führte „Libussas Stadt“ die Zuschauer nach Prag, der Goldenen Stadt an der Moldau. Die Stadtgeschichte und die Menschen, die Prag geprägt haben, wurden einfühlsam dargestellt. Wie sieht eigentlich die Welt eines Kleinkindes mit dessen Augen aus? „Guantanamo Baby“, das in seinem Stall aus Holz gefangene Baby, ließ die begeisterten Zuschauer an seinem gar nicht so tollen Leben teil haben. Zwangsernährung mit Spinat und über dem Kopf hängende Stofftiere sind nur zwei der Grausamkeiten, die die ‚Gefängniswärterin’, die Mutter, dem Kind zumutet. Wer kann schon Mal einer Ringelnatter beim Festmahl zuschauen? Dr. Klaus Frank, der Autor des Films „Vom Jäger zum Gejagten“, hatte diese Chance und er zeigte seine Beobachtungen dem staunenden Publikum. Der Laubfrosch, gerade noch selbst Insektenjäger, wird plötzlich selbst zum Opfer. Wer schon immer mal wissen wollte, welche Härten Tierfilmer auf sich nehmen, um zu guten Aufnahmen zu kommen, konnte Manfred Friedrich in seinem Film „Hütte 5“ bei der Kranichjagd mit der Kamera zuschauen. Da muss man eben auch mal einen ganzen Tag in einer Beobachtungshütte verbringen. Spaß mit Tieren gab es dann im Kurzfilm „Ein schlauer Esel“. Fliegen stören Pferde und Esel gleichermaßen, aber der Esel weiß sich zu helfen – dem Pferd sei Dank!
Auch diesmal war die Filmschau eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Zuschauer waren begeistert und viele gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der FFC Ahrweiler dem Bad Breisiger Publikum auch im nächsten Jahr wieder einen so gelungenen Filmabend präsentieren wird.
Bild: Gille, Keiper, Nagel, Trinkaus (v.l.)